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TPLO – OP und Verlauf

Ein steiniger Weg beginnt

Leider hat Ben sich im Januar 2014 eine Verletzung (Verdacht auf Kreuzbandriss) des linken Hinterlaufes zugezogen. Keine Ahnung wie, vermutlich ist er zwischen zwei Sofateile getreten, aber als wir nach Hause kamen, kam er uns auf 3 Pfoten entgegen. Der erste Weg führte uns zu unserer Tierärztin. Da er ja schon öfters mal gehumpelt hat und der sogenannte Schubladentest inkl. Röntgen nichts eindeutiges ergeben hat, hieß es erstmal Schonung und 6 Wochen Leinenzwang.

Doch so richtig abheilen wollte es nicht und deshalb ging es ab in die Tierklinik nach Augsburg. Aber auch das CT und deren Untersuchung ergab kein 100%iges Ergebnis. Da man so eine Operation ja nicht leichtfertig macht, ließen wir noch einen weiteren Tierarzt, sowie eine Physiotherapeutin darauf schauen.

Tja, nach dieser langen Zeit lief Ben mittlerweile doch wieder auf allen Vieren und rannte auch wieder normal. Aber nicht viel später trat er beim Spaziergang in ein Maulwurfsloch und das Spiel begann von Neuem. Doch diesmal war das Ergebnis eindeutig. Alle waren sich einig. Entweder das Band war wirklich vorher schon ab, oder es war diesmal entgültig gerissen. Nun wurden Informationen gesammelt, im Internet in verschiedenen Gruppen, auf Tierarzt- und Klinik-Homepages, Leidensgenossen befragt usw., über die verschiedenen Methoden, welche in Frage kommen würden. Wir entschieden uns nach eingehender Prüfung für die TPLO-Methode.

TPLO- Operationsmethode

Nun ging alles sehr schnell. Nochmal eine Voruntersuchung in der Tierklinik Augsburg und zwei Tage später lag Ben unter dem Messer.

Donnerstag, 27.März 2014

Die Op verlief ohne Komplikationen und wir konnten Ben am selben Tag wieder mit nach Hause nehmen.

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Da Ben dafür bekannt war und ist, dass er ein sooo ruhiger Hund ist, nahm ich für 3 Wochen Urlaub und schlug auch für diese Zeit mein Nachtlager mit ihm im Wohnzimmer auf dem Boden auf, damit ich ihn unter Kontrolle hatte und jederzeit mitbekam, wenn er aufstehen wollte.

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Schon 2 Tage nach der Op funktionierte sein „Vierradantrieb“ wieder richtig gut und am 3. Tag nach der TPLO war ich selber überrascht, als Ben beim Pieseln auf dem „falschen“ Bein stand  😯 und auch sonst extrem wenig humpelte.

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Am 30.3., also erst 3 Tage nach der Op, lief es schon richtig gut

Außer, dass ich fast einen „Wohnungskoller“ bekommen hab, lief alles eigentlich recht gut. Allerdings war er trotz Beruhigungstabletten total aufgedreht und unausgelastet. Manchmal konnte ich gar nicht schnell genug „Halt“ oder „langsam“ rufen, wenn er losrennen wollte. Deshalb schwoll das Knie auch ab und zu wieder etwas an und wurde etwas zu warm. Wovon der Physio natürlich nicht so begeistert war. Ben hatte zwar noch eine gewisse Schonhaltung, aber das Humpeln wurde sichtlich weniger. Die Ausflüge in den Garten durften wir auch rasch von „Pieseln und wieder rein“ auf 5 und bald 10 Minuten ausdehnen.

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Ben bei seiner ersten Physio am 1. April 2014

Und auch das Unterwasserlaufband stand auf dem Programm. Das erste Mal am 8. April. Dies machte Ben sogar richtig Spaß. Und außer, dass er den Physio und mich jedesmal total naßspritzte, macht er seine Sache so gut, dass er schon beim 2. Mal 3 Einheiten laufen durfte. Hier kam Ben natürlich seine vorherige Kondition und seine trainierten Muskeln zu Gute. Schon bald zeigte er ein, für den Physio, sehr gutes Gangbild 🙂

 

Training vom 15.April 2014

Nachdem wir fleißig unsere Übungen machen, wozu auch das „Cavaletti-Gehen“ (Ben würde lieber hüpfen) gehört durften wir ab dem 10.4. dann auf 3x 15 Minuten und ab dem 15.4. auf 25 Minuten gehen (natürlich an der kurzen Leine) ausdehnen.

Am 20.Mai 2014 war Kontrollröntgen. Der Arzt war restlos zufrieden bzw. begeistert von dem Ergebnis und erlaubte, dass wir unser Training und den Muskelaufbau etwas steigern könnten. Was bedeutete, wir durften nun etwas joggen, kurze Strecken rennen (natürlich nur kontrolliert) und lt. Dr. dürfe Ben jetzt auch ohne Leine wieder laufen. Allerdings das „Ohne-Leine-Laufen“ ließ ich noch lange Zeit bleiben. Stattdessen wurde auf eine 2-Meter-Leine und nach weiteren 4 Wochen auf eine 8-Meter-Leine gewechselt. Sicher war sicher bei Ben.

Ben mit Platte

So sah es dann schon 4 Wochen nach der OP, am 21.5.14 aus  😆

 

Auch Schwimmen steht nun auf dem Fitnessprogramm, sooft das Wetter es zuläßt.

 

Genauso wie Treppensteigen, wobei hier auch meine Fitness gefordert wird 😉 (Aufnahme vom 7.Mai)

Und natürlich steht das Fahrradfahren ganz oben auf unserer To-Do-Liste. Wobei es eher Fahrradziehen heißen sollte.

Ebenfalls wurde das Longieren zur sinnvollen Beschäftigung und dem kontrolliertem Rennen in unser Repertoire aufgenommen. Ben hatte sogar ziemlich Spaß daran. Und nützlich ist es ja auch, wenn er auf Entfernung und ohne Leine folgen übt.

Am 25. Mai durfte dann Ben das erste Mal wieder mit auf den Hundeplatz. Und da auf unserem Hundeplatz garantiert keine Löcher oder Ähnliches vorhanden sind, durfte Ben hier mal beim Abrufen etwas Gas geben. Man, hatte er ein Grinsen im Gesicht.

Aber natürlich haben wir auch gleich etwas Unterordnung mitgemacht.

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und Ben hat einige seiner alten Freunde wiedergetroffen. Auch seine Freundin Sophie  🙂 Auf seine kleine Rennsemmel paßt er schon auf, seit sie ein Welpe war. Daher die Synchronisation der Mimik  😛

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Es ist soweit 😛

Nachdem unser geliebtes Agility eigentlich durch die Diagnose „Kreuzbandriss“ restlos aus meinem Kopf verband war, was das jemals wieder laufen anging, kam es doch anders als erwartet. Da der ganze Verlauf dieser Verletzung besser war als gedacht und Ben wieder völlig hergestellt und fit wurde, rückte unser gemeinsames Hobby wieder in greifbare Nähe.

Es ist Dienstag, der 15.7. 2014, Ben darf nach eingehender Prüfung durch Arzt und Physio das erste Mal wieder ein Mini-Agi-Training machen. Wobei die vorhergehende Prüfung auch darin bestand, dass ich einen einzelnen Sprung von allen Seiten filmte und ihn in slow-Motion den beiden Herren vorspielte und um ihr Urteil bat. Beide waren der Meinung, Ben springt wieder 1A  😛

 

So ganz kurze Einheiten durfte nun Ben beim Spaziergang auch ohne Leine gehen. Allerdings nur, wenn ich genau sah, dass keine Löcher oder andere Stolperfallen vorhanden waren. Das wurde auf Wiesen vorher genau begutachtet. Ich hatte schon fast panische Angst, dass er einen Rückschlag erhalten könnte.

Unser erstes richtiges Training (natürlich mit kurzen Einheiten) hatten wir dann im Winter in der Halle unter der Leitung von Monika Bojasch ( http://www.monika.cyborgs.de/ ) , wo ich mich in sehr guten Händen wäge, da sie schon lange Ausbildet und auch Heilpraktikerin ist.

 

JUHUUUU  😛

Und unser erstes Turnier nach diesem langem langem Weg durften wir am 10.05.15 in Waldstetten bestreiten. Ich war zwar etwas chaotisch im Führstil (meine Angst vor Unfällen war dabei), aber ansonsten lief es wirklich super. Und es war ein einfach soooooo schön.

 

Alles in allem, nach 8 Wochen an der kurzen Leine, 4 Wochen mit 2-Meter-Leine, dann noch ca. 8 Monaten mit einer 8-Meter-Flexi-Leine, welche wie oben geschrieben Stück für Stück immer öfters und mehr abgemacht wurde und insgesamt knappe 3.500 Euro, welche für Vor- und Nachuntersuchungen, TPLO-OP, Medikamente, Physio und sonstiges ausgegeben wurden, haben wir es geschafft. Ben ist wieder der „Alte“ und fit wie ein Turnschuh.

Pfote drauf mein Freund, das war Teamwork  😉

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